Wie gelingt Ernährungssicherheit?

In der globalen Nahrungsmittelerzeugung gibt es natürliche Größen, die die Erträge in der Landwirtschaft bestimmen: Bodenfruchtbarkeit, Wasserversorgung, Nährstoffversorgung, Klimaverhältnisse und Energie sowie die Genetik. Sozio-ökonomische Größen u.a. Friede, Freiheit, Wohlstand, Bildung, Wissen und Gesundheit gehören ebenfalls dazu.

Die Produktionsfaktoren zur Herstellung von Nahrungsmitteln allein erklären nur einen Teilbereich. Ernährungssicherheit insgesamt beruht auf den vier Säulen

  • Verfügbarkeit
  • Zugang
  • Nutzung
  • Stabilität

Alle Säulen werden von verschiedensten Faktoren und darin vertretenen Interessengruppen beeinflusst (Schaubild unten). Sie stehen in direkter und indirekter Verbindung zueinander. Das macht die Erklärung und Lösung von Problemstellungen in der Ernährungssicherung besonders herausfordernd und Lösungsansätze sind oft disziplinübergeifend.

Die Einbeziehung von Böden in ganzheitlichen Lösungsansätzen bietet einen der wichtigsten Orientierungspunkte. Böden und ihre Nutzung dienen als Vorbild, Gradmesser und Problemlöser für sehr viele Problemstellungen in der Ernährungssicherung. Aus diesem Blickwinkel heraus eröffnen sich für Projekte der Ernährungssicherung neue Perspektiven und Ansatzpunkte für transdisziplinäre Entwicklungsprozesse auf breiter Ebene.

Die Bedeutung von Böden

Die ackerbauliche Nutzung von Böden reicht nach heutigem Erkenntnisstand bis zu 20.000 Jahre in die Vergangenheit – mit großer Wahrscheinlichkeit sogar noch weiter zurück. Schenkt man historischen Abschriften und Überlieferungen Glauben, ist die aktive Nutzung von Böden durch den Menschen so alt wie die Menschheit selbst. So zum Beispiel in der Erschaffung des Garten Eden, in dem der erste Mensch lebte, der in jüdischer Überlieferung selbst aus „roter Ackererde“ [אֲדָמָה‎ : adāmā] erschaffen wurde, „Der Rote“ genannt wird und den Acker bestellte.

Böden und deren Umwandlung in Kulturböden spielten seit jeher und in allen Kulturen eine zivilisationsstiftende Rolle. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Erst mit der Erreichung von Ernährungssicherheit, wozu nicht nur Masse, sondern viel mehr auch Qualität dazu zählt, bleibt Zeit für Kultur und Innovation.

Mit steigendem Entwicklungsgrad sind wir auch bestrebt, unseren Kulturboden zu verbessern. Nicht nur, um die Pflanzen optimal wachsen zu lassen; Indem wir unsere Böden für uns arbeiten lassen mindern wir unsere eigene Arbeitslast und gewinnen somit Zeit für andere Aktivitäten zurück. Seit wenigen Jahrzehnten geht es bei der Optimierung von Böden zudem um den Zweck der maximalen Profitausschöpfung.

Nutzen wir unsere Lebensgrundlage oder nutzen wir sie aus? Nutzen heißt, mit ihr zusammenzuarbeiten, sich mit ihr gemein zu machen – und zwar in ihrer Ganzheit.

Mit der Entwicklung einfacher Anbausysteme (Monokultur), passgenauer Pflanzkultursubstrate oder durch hochtechnisierte Hydroponiksysteme lösen wir uns vom komplexen, schwer kontrollierbaren Boden immer weiter ab – hin zu reduzierter Komplexität und maximaler Kontrollierbarkeit für unsere primäre Nahrungsquelle – die Pflanzkultur.

Mehr als je zuvor in unserer Geschichte tritt eine langfristig gesicherte Ernährung ins Bewusstsein einer immer enger zusammenrückenden Weltgemeinschaft. Der lebendige Boden ist für diese Herausforderung gerade wegen seiner Komplexität bestens ausgestattet. Ihm ist ein unvorstellbar großes Potenzial für alles Lebendige gegeben – mehr, als jede noch so ausgeklügelte menschliche Technik es in Ansätzen vermag. Wenn wir uns auf das Wesen unserer Böden einlassen, sie wirklich verstehen lernen und ihrer Tragfähigkeit vertrauen, würdigen wir sie damit und gleich den mit, der sie mit ihren vielfältigen Aufgaben ins Dasein gerufen hat. Das Versprechen an uns ist nachhaltige Versorgung mit Nahrung in Fülle und viel mehr darüber hinaus. Das ist meine tiefe Überzeugung. Nicht umsonst bildet die Überlieferung des Adāmā eines der größten Geheimnisse der Menschheit und ist direkt mit unserem Ursprung verknüpft.

Jahreszeiten verschieben sich, erratische Niederschlagsverteilungen und -mengen stellen traditionell versteifte Anbaumethoden und Praktiken in Frage.

Die globale Ernährungssicherheit war noch nie eine Frage der Verfügbarkeit von Nahrung. Sie ist eine Frage der Verteilung von Nahrung in hoher Qualität, zur rechten Zeit am richtigen Ort.

Mit Hilfe eines grundsoliden, regional getragenen Marktgeschehens sind die Grundvoraussetzungen für Wohlstand gegeben. Und damit auch der Sprung in eine krisenfeste Ernährungssicherheit.

Mein Angebot umfasst die Projektbegleitung von R&D Projekten und schließt darin die Dienstleistungsbereiche allgemeines Projektmanagement, Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2015, Marketing- und Vertriebsbetreuung, Workshops, Schulungen sowie die Produktvalidierung nach wissenschaftlichen Standards mit ein.